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Carolin Philipps

Prix farniente ( Belgien), Friedrich-Bödecker-Preis,
Unicef Preis für Frieden und Toleranz, Österreichischer Jugendbuchpreis, Schweizer Bookstar Award, Annaliese-Wagner Preis
Auswahlliste deutscher Jugendbuchpreis,
Auswahlliste katholische Bischofskonferenz

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Autorin

„Man kann die Welt nur verändern, indem man die Herzen der Menschen berührt“

Carolin Philipps schreibt für Kinder und Jugendliche

„Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen“, hat der Autor Mark Twain (1835-1910), der die berühmten Bücher über Tom Sawyer und Huckleberry Finn geschrieben hat, einmal gesagt.

Recht hat er, aber das reicht natürlich noch nicht aus.

Meine Geschichten handeln eigentlich immer von Menschen, die wirklich leben. Und darum fahre ich, bevor ich anfange zu schreiben an die Orte, wo meine Hauptfiguren leben. Und das ist manchmal ganz schön abenteuerlich. Für mein Buch „Träume wohnen überall“  habe ich einige Zeit mit den Straßenkindern in der rumänischen Hauptstadt Bukarest gelebt. Für mein Buch „Der Baum der Tränen“ habe ich mexikanische  Jugendliche , die auf der Suche nach ihren Eltern illegal über die Grenze in die USA gingen, begleitet und wäre beinahe den Drogenschmugglern in die Quere gekommen. Für mein Buch „Talitha“ war ich in den Flüchtlingsheimen in Wien und im Flüchtlingslager am Budapester Bahnhof und habe mit Jugendlichen,  die ohne ihre Eltern gekommen sind, gesprochen.

Aus diesen Erzählungen und Erlebnissen entstehen dann meine Geschichten, die inzwischen in 27 Sprachen übersetzt sind, neben englisch, französisch und spanisch auch koreanisch, chinesisch, japanisch, indonesisch, lettisch, kroatisch, tschechisch, slowenisch, dänisch und schwedisch u.a.

Ich reise viel, nicht nur für meine Recherchen, sondern auch, um vor Schulklassen oder in Universitäten aus meinen Büchern zu lesen und mit den Zuhörern zu diskutieren. In den letzten Jahren war ich in vielen Städten in ganz Deutschland, aber auch zum Beispiel in Österreich, in der Schweiz, in Frankreich, Belgien, Spanien, Slowenien, Indonesien, Mexiko und den USA. 

Für viele meiner Bücher habe ich Preise bekommen u.a:

Den Schweizer „bookstar“ und den belgischen „prix farniente“  für „Made in Vietnam“, den österreichischen Jugendbuchpreis  für „Wofür die Worte fehlen“ und einen Unesco Preis für Frieden und Toleranz für „Milchkaffee und Streuselkuchen“.

Ein ganz wichtiger Preis ist für mich der „Friedrich-Bödecker-Preis“ im Jahr 2016, der alle zwei Jahre vom Friedrich-Bödecker-Kreis „für besondere Leistungen auf dem Gebiet der neueren deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur“ vergeben wird. 

Ich habe ihn bekommen für meine Geschichten, in denen es immer um ein ganz wichtiges Thema geht: Toleranz.

Wie gehen wir mit anderen Menschen um, die wir auf irgendeine Weise  als „anders“ empfinden, als wir es gewohnt sind:  z.B. Menschen mit anderer Hautfarbe, mit einer Behinderung u.a. Dabei ist doch eigentlich nur eines wichtig: Dass jeder den anderen respektiert, so wie er ist.

Die Sioux-Indianer in Nordamerika haben ein Gebet, das mir sehr gut gefällt:  "Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins (Lederschuhe der Indianer) gegangen bin."

 

Carolin Philipps schreibt für Erwachsene

Es gibt historische Biographien, die auch für mich als begeisterte studierte Historikerin nur mühsam zu lesen sind. Darum habe ich es mir zum Ziel gesetzt, die vielen Fakten und Zahlen, die nun einmal notwendig sind, mit einer spannenden Erzählweise zu kombinieren.

Das A und O einer Biographie ist für mich die intensive Recherche in den Archiven von Berlin bis Paris, London und Kopenhagen, von Wien bis Weimar, Darmstadt, Schwerin und Wolfenbüttel etc. Aus Tausenden von offiziellen Dokumenten und vor allem aus persönlichen Briefen an ihre Familien und Freunde und aus meinen Recherchen an den Orten, an denen sich das Leben meiner Hauptfiguren abspielte, entstehen ihre Lebensbilder. Dabei gehe ich dann sogar soweit, dass ich ihre Lieblingsbücher, soweit noch erhältlich, lese und die Musik höre, die sie gemocht haben.

Eine große Herausforderung sind immer die Briefe, die im Französisch des 18. Jahrhunderts oder auf Deutsch in Sütterlin-Schrift, die ich erst mühsam lernen musste, geschrieben sind. Es sind viele Briefe dabei, die vor mir noch niemand gelesen hat. Oft ist das Papier vergilbt oder die Schrift durch Feuchtigkeit zerlaufen.

Es ist ein sehr spannendes Arbeiten, bei dem ich ganz tief in das Leben meiner Hauptfiguren eintauche, mit ihnen Höhen und Tiefen ihres Lebens nacherlebe und so manchen auch etwas gruseligen Moment habe, wenn ich zwischen den Dokumenten ein gefaltetes Papier finde, in dem mir wie bei Friederike (s.u.) der graue Haarzopf entgegen fällt, den ihr Mann ihr auf dem Totenbett zur Erinnerung abgeschnitten hat.

Diese Archivarbeit ist sehr zeitaufwendig, aber nur durch diese persönlichen Briefe erfahre ich, was die Personen gedacht und gefühlt haben. Und nur so gelingt es, Menschen, die vor Jahrhunderten gelebt haben, wieder ein Stück weit lebendig zu machen:

  • Caroline Mathilde von Dänemark (1751-1775)
  • Friederike von Mecklenburg-Strelitz (Prinzessin von Preußen, Königin von Hannover,1778 -1841)
  • Luise von Mecklenburg-Strelitz (Königin von Preußen,1776-1810).Hierfür gab es 2010 den Annaliese Wagner-Preis.
  • Die Dunkelgräfin: Marie Therese von Frankreich, Tochter Marie Antoinettes (1778-1851)
  • Therese, Königin von Bayern (1792-1854)
  • Zurzeit in Arbeit: Anna Amalia von Weimar (1739-1807), erscheint im Frühjahr 2019 bei Piper…

Interview mit Carolin Philipps

Bei Diskussionen mit Schülern und in Leserbriefen werden immer wieder Fragen gestellt, die über den Inhalt meiner Bücher hinaus gehen. Hier kommen nun die Top 10 der Fragen:

Carolin Philipps
1

Seit wann schreiben Sie Bücher und wie sind Sie dazu gekommen?

Die ersten Geschichten habe ich nur für meine Kinder geschrieben. 1989 hatte ich die Idee zu einem Buch für Jugendliche, um ihnen in einer spannenden Geschichte etwas über die Zeit des Nationalsozialismus und die Folgen bis heute zu erzählen: Großvater und das Vierte Reich. Ich habe das Manuskript an verschiedene Verlage geschickt, bekam viele Absagen und wollte schon aufgeben. Aber dann hatte ich ein Glück: Da meine Geschichte auch in Südafrika spielt, war sie in der Abteilung für Reiseliteratur gelandet. Dort saß eine Schülerin, die ein Praktikum machte und sich ein wenig langweilte. Sie fing an, meine Geschichte zu lesen, fand sie so spannend, dass sie das Manuskript höchstpersönlich in die Abteilung für Jugendliteratur brachte. Dort wollte man gerade eine neue Reihe über politische Themen mit neuen Autoren aufbauen. Und da kam mein Manuskript gerade richtig. So hat alles angefangen.

2

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Beruf Schriftstellerin?

Besonders spannend ist der Anfang eines neuen Buches, wenn ich eine Idee habe und mit der Recherche beginne. Da meine Geschichten häufig in anderen Ländern spielen, fahre ich dorthin und reise durch das Land. Oft begleitet mich einer meiner Söhne. Wir erleben lustige Szenen, aber oft wird es auch gefährlich. So zum Beispiel, als wir uns bei der Recherche für mein Buch Der Baum der Tränen an der mexikanischen Grenze in den Bergen verirrt haben und beinahe unter die Schmuggler geraten sind.

3

Macht es Ihnen Spaß zu schreiben?

Spaß habe ich, wenn ich Tennis spiele, lese oder reise. Schreiben ist intensive Arbeit, die mir Freude macht, die aber auch jede Menge Disziplin erfordert, bis man von der Idee zum fertigen Buch kommt

4

Welche Bücher lesen Sie selber gerne?

Ich liebe spannende Krimis und historische Biographien.  

5

Wie lange schreiben Sie an einem Buch?

Das ist ganz unterschiedlich. An einem historischen Buch mit ca. 400 Seiten, für das ich Recherchen in Archiven auch im Ausland machen muss, benötige ich ungefähr zwei-drei Jahre. Allerdings schreibe ich parallel dazu meist noch ein Jugendbuch. Auch für meine Jugendbücher mache ich aufwendige Recherchen, die mich rund um die Welt führen. Das eigentliche Schreiben dauert dann ungefähr zwei Monate.

6

Wie kommen Sie auf die Ideen zu Ihren Büchern?

Viele Ideen zu meinen Büchern kommen mir, wenn ich mit meinen Schülern zusammen bin. Manchmal lese ich in der Zeitung oder sehe im Fernsehen etwas, das mir so wichtig erscheint, dass ich darüber eine Geschichte schreiben möchte. Auch auf meinen Reisen begegnen mir Menschen, die mich dazu bewegen, über ihr Schicksal zu schreiben. Geschichten schweben überall herum, man muss sie nur erkennen und einfangen.

7

Sind Ihre Geschichten wahr oder sind sie erfunden?

Meine Geschichten sind immer eine Mischung aus Realität und Fantasie. Meist füge ich viele einzelne reale Erlebnisse und Begegnungen zu einer spannenden Geschichte zusammen. Die persönlichen Daten meiner Hauptpersonen ändere ich so, dass man die Person im echten Leben nicht wiedererkennen kann, um sie zu schützen

8

Warum haben Ihre Bücher immer ein „offenes Ende“?

Wenn ich selber lese, möchte ich, dass am Ende alles gut ausgeht. Ein offener Schluss gefällt mir gar nicht – als Leser. Als Autor aber möchte ich, dass meine Leser nach der Lektüre weiterdenken und darum lasse ich den Schluss offen.

9

Warum schreiben Sie keine Fortsetzungsgeschichten?

Wenn ich selber ein Buch lese und habe mich mit den Personen darin angefreundet, finde ich es auch schade, wenn ich am Ende des Buches Abschied nehmen muss. Wenn ich aber selber schreibe, ist das anders. Ich bin dann immer froh, wenn ich wieder etwas Neues schreiben kann, das macht das Schreiben spannender, als wenn ich an eine „alte“ Geschichte noch etwas anhänge. Außerdem können meine Leser dann selber überlegen, wie die Geschichte weitergehen könnte. Und so manch einer hat mir auch schon eine selbst geschriebene Fortsetzung geschickt.

 

Ich habe nur einmal eine Ausnahme gemacht und eine Forstsetzung geschrieben und das kam so:

 

Im März 2017 habe ich durch Österreich eine Lesereise gemacht mit meinem Buch  "Talitha" über die Geschichte eines Mädchens aus Syrien, das nach Deutschland flüchtet. Nach einer Lesung kam ein 14Jähriger Junge aus Syrien, Mohamed, zu mir und erzählte, dass er seit zwei Jahren mit seiner Mutter und Schwester in Österreich lebt. Sein Vater ist noch in Damaskus. Er sagte:“ Es ist alles so passiert, wie Sie es im Buch beschrieben haben.“ Die Situation in Damaskus, die Flucht, er ist sogar auf die gleiche Schule gegangen wie meine Hauptperson Talitha.

 

Er hat sich dann bei mir bedankt, weil jetzt seine neuen Schulkameraden wissen, was er erlebt hat und dass sie ihn nun besser verstehen, wenn er so oft traurig ist und Lernen für ihn wichtiger ist als Spaß haben.  Denn er kann das alles noch nicht richtig auf Deutsch ausdrücken. Dann hat er zum 1.Mal selber vor der Klasse erzählt, dass, als er 3 Wochen in Österreich war, eine Bombe auf seine alte Schule gefallen ist und alle seine Freunde, 29 Jungen und Mädchen, gestorben sind. Da haben wir alle Tränen in den Augen gehabt.

 

Und er hat mir zum Abschied gesagt: „Sie müssen weiterschreiben! Die Geschichte ist nicht zu Ende, wenn man im Flüchtlingsheim angekommen ist. Ich bin hier in Sicherheit, kein Krieg, ich kann zur Schule gehen, ohne dass Bomben fallen. Aber ich bin immer noch ein Fremder hier. Und immer mehr Menschen sind gegen uns Flüchtlinge, weil sie glauben, jeder von uns ist ein Terrorist!“

 

Auch viele Lehrer sagten mir, dass es wichtig wäre, über die Integration zu schreiben und so habe ich mich zum ersten Mal bereit erklärt, eine Fortsetzung zu einem meiner Bücher zu schreiben: „Apfelblüten und Jasmin“

10

Was braucht man, um Autor/Autorin zu werden?

Zunächst mal braucht man eine Menge Fantasie. Dann sollte man mit Worten spielen können. Und schließlich benötigt man jede Menge Disziplin, sonst wird die schönste Idee niemals zu einer fertigen Geschichte.